Feuilleton

Über Wein und die Welt

Terroirbetont “Erstes Gewächs”

Nein, ich will jetzt und hier nicht den Erklärungsmarathon über die strengen Produktionsrichtlinien der „Ersten Gewächse“ im Rheingau beginnen. Viel zu langatmig! Ich berichte hier viel lieber über diese großartigen Weine, die am vergangenen Sonntag, dem 24. August, als Spitze der trockenen Rieslinge und Spätburgunder vom Rheingauer Weinbauverband in Lorch präsentiert wurden. Was motiviert einen Winzer dazu, sich einen besonderen Weinberg auszusuchen um über das Jahr mit ganz viel Aufwand ganz wenige Trauben in Kultur zu nehmen? Bei uns ist es Neugierde. Die Neugierde auf jene Dinge die nur dann möglich werden, wenn eine Vision konsequent zu Ende gedacht wird.

Erstes-Logo

Unser „Erstes“ wächst auf dem alten Flurstück „im Kilian“, dem Namensgebenden Flurstück des „St. Kiliansberg“ – Herkunft garantiert. Die Rieslingreben wachsen auf Löß über Kalkmergel – Frucht garantiert. Die Weinwerdung hat bis September des folgenden Jahres Zeit – Entwicklung garantiert. Bis dahin probieren und diskutieren wir die heranreifenden Weine unter Kollegen ganz oft – Spaß garantiert. Am Ende dieses selbst auferlegten Prozesses stehen authentische Weine mit der Überschrift „Terroir“ und das bedeutet „Herkunft schmecken“. Eine Entwicklung mit, nicht gegen die Natur die in Frankreich „Grand Crue“ , in Rheinhessen „Selection“ und beim VDP „Großes Gewächs“ heißt.

Neugierde und Anspruch, nicht nur an den Wein, sondern auch an die eigenen handwerklichen Fertigkeiten treibt uns. Rheingauweit wurden in diesem Jahr nur 33 „Erste Gewächse“ genehmigt. Unser „St. Kiliansberg“ ist der einzige mit dem Gütezeichen „Erstes Gewächs“ in Kostheim…

Wir freuen uns darauf Ihnen diesen Wein einzuschenken!

MB

Terroirbetont “Erstes Gewächs” Read More »

Vinum “Riesling Champion 2014”

VinumEs hat nicht viel zu sagen, freut uns aber trotzdem: dieser Tage erreichte uns die u. a. Mitteilung von Rudolf Knoll, der als bekannter Weinjournalist den Wettbewerb des “Riesling Champion” für die Weinzeitschrift “Vinum” betreut. Wir sind gespannt auf das Endergebnis…

http://www.vinum.info/rieslingchampion/index.php?cois=de

“Sehr geehrter Herr Bott,
beim großen Riesling-VINUM-Wettbewerb haben wir in der ersten Runde streng aussortiert, so dass es insgesamt von 1350 Weine kaum mehr als 40 Prozent ins Finale schafften. Sie sind – darauf können Sie schon mal stolz sein – weiter im Rennen, und zwar mit

2011 Riesling Spätlese St. Kiliansberg
2013 QbA trocken St. Kiliansberg
2013 QbA trocken Kalkessenz (angemeldet hatten Sie ein Erstes Gewächs, geliefert wurde dieser Wein)

Die Finalrunden finden im Juli statt. Nach einer ersten Verkostungsrunde wird es noch ein Stechen der Besten aus mehreren Gruppen geben. Wir bitten Sie um Anstellung bis spätestens 5. Juli.”

Vinum “Riesling Champion 2014” Read More »

Food Festival

It is our great pleasure to be participants of the festival in 2012 and we look forward to discussions with interested wine lovers.

Our family lives in Bischofsheim which is twinned with Crewe and Nantwich. Our family vineyard and winery is now managed by the fourth generation. It is located in Kostheim, one of only four wine growing communities in the Rheingau region on the river Main, similarly the village ‘Hochheim’.

Queen Victoria’s enthusiasm for Hochheim’s wines contributed to their popularity in England, where they, and ultimately, Rhine wines in general were referred to as Hock.

Just one mile from Mainz the river Main flows into the Rhine and our vineyards are located on the gentle south facing slopes of the Main. They are planted with the classical Rheingau grapes of Riesling and Pinot Noir. Responsible for the flavour of the Rheingau Riesling is the high chalk content of the soil.

We strive for outstanding, highly concentrated Riesling wines: Fruity, pure and always dry. This is what ‘BOTTled Quality’ stands for.

Crewe and Nantwich Twinning Association (CANTA)have promoted and fostered friendship and understanding between the people of the Crewe and Nantwich area and Bischofsheim since 1991.

Groups as diverse as choral societies, schools, fire-fighters, football clubs, girl guides and brass bands have benefited from twinning and through this have gained lifelong friendships.

Food Festival Read More »

Wie schmecken 82 Punkte…

Bei Weinprämierungen dreht sich immer alles, ganz im Ernst, um den guten Geschmack. Über diesen können Weinfreunde bekanntermaßen ebenso leidenschaftlich streiten, wie Fußballfans über das Wembley-Tor von 1966. Beginnen wir die Diskussion um den guten Geschmack also mit der entscheidenden Frage aller frischgeleerten Weingläser dieser Welt: wie zum Bacchus schmecken 82 Jourorenpunkte? Die Antwort ist nicht einfach, aber mit einem tiefen Blick auf den Grund des leeren Glases, in dem sich trotzig der letzte Tropfen der Probe am Stielansatz festklebt, geben wir Ihnen ähnlich den Brokern an der Börse die Empfehlung: TRINKEN! Wenn es bei Riesling einen “Spaßfaktorenkoeffizient” analog des 100 Punkte Weinbewertungssystemes frei nach Parker gäbe,  zwischen 80 und 88 Punkten zaubert Riesling Ihnen ein Lächeln auf die Lippen. Über 88 wird es exklusiver, aber den meisten Spaß haben uns immer die Weine in den mittleren 80ern bereitet.

Wie 82 Punkte schmecken, sollten Sie selber probieren. Wie 82 Punkte aussehen, zeigen wir Ihnen anhand der Aromaprofile der Verkoster von “Best of Riesling”, unten angeheftet. Die wahrscheinlich größte Riesling Probe der Welt, “Best of Riesling”, wird alle zwei Jahre vom Land Rheinland Pfalz unter der Schirmherrschaft von Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forst durchgeführt. Die Fachjury, 240 anerkannte Juroren, verkosteten und bewerteten 2.372 Rieslinge von 750 Erezugern in 5 Kategorien. Wir stellten drei unserer Rieslinge dem internationalen Wettbewerb und freuen uns über die guten Bewertungen.

2011 Riesling Kabinett trocken:82 Punkte
Ein Rheingauer Kabinettstückchen mit moderaten 11,5% vol Alkohol.
2011 Riesling Classic: 84 Punkte
Klassischer Riesling im harmonisch trockenen Stil.
2011 Riesling “Drei Sterne” trocken: 86 Punkte
Einzellage “Kostheimer St. Kiliansberg”. Mineralik trifft Finesse!

Wie schmecken 82 Punkte… Read More »

Die Reinkarnation des Böcksers!?


Showdown des deutschen Weines in der Mainzer Rheingoldhalle: Alljährlich im April, dieses Jahr am 29. und 30., lockt der Verband deutscher Prädikatsweingüter, kurz VDP, professionelle Weinhändler mit 170 hochkarätigen Weingütern aus allen Anbaugebieten. Zu probieren gab es für das interessierte Fachpublikum 1378 füssige Unikate aus dem Jahrgang 2012.

Nach der vorangegangenen, sehr schwierigen, verbandsinternen Diskussion über die Neuordnung des nun  deutlich herkunftsbezogenen Qualitätssystemes des VDP, waren wir ebenso gespannt auf die Qualität im Glas wie neugierig auf die gedruckten Weinbezeichnungen der Etiketten. Doch was war das? Noch während wir zu ergründen suchten, welcher Nomenklatur die Neuerfindung der Qualitätsstrukturen zwischen Bodenarten, Phantasienamen, Flurbezeichnungen, Erste Lage-Symbolen und weiterhin verwendeten Prädikatsbezeichnungen folgt, wurden wir plötzlich von rechts durch ein völlig unerwartetes Problem überholt: Böckser!

Totgesagte leben länger! Offensichtlich bemühen nicht wenige Weingüter diesen durch Störung des Schwefelstoffwechsels der Hefe verursachten Weinfehler sehr erfolgreich dazu, Weinfreunden den Duft nach frischem Knoblauch als Terroir einzuschenken. Für uns riecht die niedrigste Oxydationsstufe des Schwefels, Schwefelwasserstoff, über alle Anbaugebiete hinweg gleich: nach Böckser eben, Punkt!

Dabei ist das Problem bestens erforscht. Mit dem Wissen aus der Forschung hat es die gesamte Weinbranche in den vergangenen 20 Jahren weitestgehend geschafft, mit viel Hirnschmalz und nicht unerheblichen Investitionen in aromaschonende Verarbeitungsmethoden, dass Problem sozusagen bereits an der “Gärungswurzel” zu vermeiden. Umkehrschluss: Wie Böckser provoziert werden können ist kein Geheimnis und damit auch keine Kellerkunst und schon gar kein Ausdruck des Terroir!

Über Geschmack lässt sich eben wunderbar streiten. Dionysos sei Dank, dass wir mit unserer Meinung nicht ganz alleine sind. Viele der Top-Weingüter teilen unsere Meinung und schenken uns Frucht, Rebsortencharakter und Terroir ins Glas.

Darauf haben wir gehofft. Hoffen wir nun, dass die geschätzte Journallie die Böckser nicht so hoch schreibt… Richtig, Sie ahnen schon, was wir sagen wollen!

Die Reinkarnation des Böcksers!? Read More »

2011 im Zeichen der “11”?

In unserem  Herbstbericht vom vergangenen Jahr, siehe unten, hofft die Weinqualität im Zeichen der “11” noch auf die Fürsprache von Gott Jocus bei Gott Bacchus? Weinfreunde hoffen immer! Allerdings orientiert sich die Spekulation auf eine zu erwatende Weinqualität in spe, sehr ähnlich der Spekulation an der Börse, an Gerüchten rund um…? Da können Sie auch Gott Jokus fragen!

So kam es, dass mir in vielen Jahrgangsberichten, Blogs, Reden, Verkostungen ect. immer wieder der Vergleich mit den Weinjahrgängen 1811 und 1911 eingeschenkt wurde. Goehtes berühmter “Elfer”, der 1811er wurde wohl eben auch deshalb so berühmt, weil der Herr Geheimrat über den Jahrgang, wahrscheinlich von eben diesem berauscht, sehr lobend-poetisch kommunizierte. Der Komet Flaugergues, ein sensationelles Naturwunder, unter Astronomen schlicht C/1811/F1 benannt, war eindrucksvoll fast acht Monate lang mit bloßem Auge am Himmel zu  sehen. Damals galt das Zeichen des Himmels als ürsächlich für die ausserordentlich gute Weinqualität: Das Synonym “Kometenjahrgang” war geboren.

In diesem Sinne war der 1911er auch ein Kometenwein, allerdings  ohne Komet. Zwar zog der “Halleysche” im Jahr 1910 vorbei, aber für den 1911er dürfte das keine Auswirkungen gehabt haben. Übrigens zigte sich Halley auch 1996. Ein wirklich feiner Jahrgang, aber kein Kometenwein, trotz Komet? Zurück zum 1911er, dessen Weinqualität war so gut, dass dieser Jahrgang als “kaiserlicher Jahrhundertwein” in den Büchern steht. Also doch ein “Kometenjahrgang”! Alles klar?

Eines steht fest, die Wetterbedingungen für frühen Rebenaustrieb waren noch nie so gut wie im Jahrgang 2011. Eine frühe Blüte und Traubenreife in den warmen Monaten August und September waren vorprogrammiert. So kam es dann auch wie es kommen musste, siehe Herbstbericht unten. Nach der Abfüllung des Jahrganges diesen März sind wir schlauer. Der 2011er ist ein ausgezeichneter! Einerseits sehr kraftvoll, sehr konzentriert- andererseits, spielt eine sehr stabile Säure mit der Aromatik und strukturiert die Weine sehr klar!  Ein Wein wie aus einem Guss, mit einem Riesenvorteil gegenüber seiner Jahrhundertkollegen: Sie können den 2011er noch genießen. Der 11er wartet auf Ihre Verkostung anläßlich der Jungweinprobe am 14. und 15. April. Kometenjahrgang hin, Kometenjahrgang her, freuen Sie sich auf einen genussvollen Jahrgang 2011.

Kometenjahrgang! So etwas großes macht sich aber auch nur zu gut. Oder?

Es ist nicht besonders witzig Scherze zu erklären, trotzdem hier für alle Nichtmainzer: Gott Jocus ist der Gott der fünften Mainzer Jahreszeit, der Gott der Fassenacht. Gott Jokus wird am Rhein gehuldigt und er ist nicht nur dem Schnaps, sondern auch der Schnapszahl 11 ergeben. Zum Wohl!

2011 im Zeichen der “11”? Read More »

Finden Sie einen Namen für “Kisselgass”?

Riesling “Kisselgass” im Herbstnebel mit Reh!

„Kisselgass“, der Name des gleichnamigen Flurstücks stand bisher für einen sehr trocken ausgebauten, vom Terrior des Flurstückes geprägten Typenwein hoher Qualität. Außerdem war der Name sehr orignell…

Allerdings hat unser Weingesetz und die dazugehörige Kontrolle kein Verständnis für alte Flurstücksnamen in der Etikettierung. Deshalb mussten wir die “Kisselgass” von den Etiketten bannen.

Da uns bis Dato kein adäquater Name eingefallen ist der Terroir, Orginalität und Tradition in einem Wort so gut trifft wie „Kisselgass“, haben wir beschlossen, die Weine solange mit drei Sternen zu kennzeichnen, bis wir einen neuen Namen gefunden haben.

Die drei besten Vorschläge werden mit zwölf, sechs oder drei Flaschen “drei Sterne” Riesling nach Wahl prämiert!

Diskutieren Sie mit uns persönlich anläßlich unserer Jungweinprobe am 16. und 17. April im Weingut Kostheim oder hier…

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare, vielleicht schaffen wir die Taufe noch vor Ostern!

Finden Sie einen Namen für “Kisselgass”? Read More »

Nach oben scrollen