Allgemein

Jungweinprobe Jahrgang 2011

Die Veranstaltung hat bereits Tradition. Wie in jedem Jahr schenken wir Ihnen… unser gesamtes Sortiment ein. Die vergleichende Probe ist interessant, es gibt eine Kleinigkeit zum Beißen, eine Menge netter Menschen auf unserem Winzerhof und hoffentlich genauso viele gute Gespräche rund um den Wein. Wir freuen uns im kleinen Holzfasskeller auf Sie!

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2011 im Zeichen der “11”?

In unserem  Herbstbericht vom vergangenen Jahr, siehe unten, hofft die Weinqualität im Zeichen der “11” noch auf die Fürsprache von Gott Jocus bei Gott Bacchus? Weinfreunde hoffen immer! Allerdings orientiert sich die Spekulation auf eine zu erwatende Weinqualität in spe, sehr ähnlich der Spekulation an der Börse, an Gerüchten rund um…? Da können Sie auch Gott Jokus fragen!

So kam es, dass mir in vielen Jahrgangsberichten, Blogs, Reden, Verkostungen ect. immer wieder der Vergleich mit den Weinjahrgängen 1811 und 1911 eingeschenkt wurde. Goehtes berühmter “Elfer”, der 1811er wurde wohl eben auch deshalb so berühmt, weil der Herr Geheimrat über den Jahrgang, wahrscheinlich von eben diesem berauscht, sehr lobend-poetisch kommunizierte. Der Komet Flaugergues, ein sensationelles Naturwunder, unter Astronomen schlicht C/1811/F1 benannt, war eindrucksvoll fast acht Monate lang mit bloßem Auge am Himmel zu  sehen. Damals galt das Zeichen des Himmels als ürsächlich für die ausserordentlich gute Weinqualität: Das Synonym “Kometenjahrgang” war geboren.

In diesem Sinne war der 1911er auch ein Kometenwein, allerdings  ohne Komet. Zwar zog der “Halleysche” im Jahr 1910 vorbei, aber für den 1911er dürfte das keine Auswirkungen gehabt haben. Übrigens zigte sich Halley auch 1996. Ein wirklich feiner Jahrgang, aber kein Kometenwein, trotz Komet? Zurück zum 1911er, dessen Weinqualität war so gut, dass dieser Jahrgang als “kaiserlicher Jahrhundertwein” in den Büchern steht. Also doch ein “Kometenjahrgang”! Alles klar?

Eines steht fest, die Wetterbedingungen für frühen Rebenaustrieb waren noch nie so gut wie im Jahrgang 2011. Eine frühe Blüte und Traubenreife in den warmen Monaten August und September waren vorprogrammiert. So kam es dann auch wie es kommen musste, siehe Herbstbericht unten. Nach der Abfüllung des Jahrganges diesen März sind wir schlauer. Der 2011er ist ein ausgezeichneter! Einerseits sehr kraftvoll, sehr konzentriert- andererseits, spielt eine sehr stabile Säure mit der Aromatik und strukturiert die Weine sehr klar!  Ein Wein wie aus einem Guss, mit einem Riesenvorteil gegenüber seiner Jahrhundertkollegen: Sie können den 2011er noch genießen. Der 11er wartet auf Ihre Verkostung anläßlich der Jungweinprobe am 14. und 15. April. Kometenjahrgang hin, Kometenjahrgang her, freuen Sie sich auf einen genussvollen Jahrgang 2011.

Kometenjahrgang! So etwas großes macht sich aber auch nur zu gut. Oder?

Es ist nicht besonders witzig Scherze zu erklären, trotzdem hier für alle Nichtmainzer: Gott Jocus ist der Gott der fünften Mainzer Jahreszeit, der Gott der Fassenacht. Gott Jokus wird am Rhein gehuldigt und er ist nicht nur dem Schnaps, sondern auch der Schnapszahl 11 ergeben. Zum Wohl!

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Die Werkstatt im Freien, Jahrgang 2011 im Zeitraffer

Das war wieder einmal eine Lektion der Natur, die wir nur unter der Rubrik „Lebenserfahrung, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt“, erfahren durften. Ein außergewöhnlich trockenes Frühjahr von März bis Mai, mit lediglich einem Viertel der üblichen Niederschlagsmenge aber mehr als 150% der mittleren Sonnenscheindauer war verantwortlich für einen sehr frühen Austrieb der Reben. Während der nächtliche Kälteeinbruch am 14. April noch spurlos an den Weinbergen vorüberging, verursachte die Frostnacht vom 4. auf den 5. Mai massive Frostschäden (siehe Bericht unten), die in einzelnen Lagen zu 100% Ausfall führten. Dem frühen Austrieb folgte eine frühe Blüte auf dem Fuß. Der Blütebeginn am 26. Mai lag gut drei Wochen vor dem 30-järigen Mittel von 1981 – 2010. Dem folgte eine rasante phänologische Entwicklung mit einem Dickenwachstum, das uns ein Platzen der Trauben befürchten ließ. Pünktlich zum Sommersonnenmonat Juli setzte dann eine Abkühlung ein, die im Tagesmittel vom 20. Juli mit 12,5`C ihren Tiefpunkt erreichte. Beim Riesling wurde der Reifebeginn auf den frühsten Zeitpunkt seit Beginn der Aufzeichnungen, dem 30. Juli festgestellt. Selbst im Supersommer 2003 datiert dieser phänologische Wert auf dem 02. August. Dieser verursachte uns in der sensiblen Reifephase mit einer extrem hohen Luftfeuchte und 200% des mittleren Niederschlages extrem viele Kopfschmerzen. Insbesondere das schwül-feuchte Wochenende vom 3. Und 4. September förderte die Fäulnis der Trauben, welche zwischenzeitlich  überall deutlich voranschritt. Die früheste Lese aller Zeiten kündigte sich an und begann bei uns am 06. September 2011.

Wir waren mental noch lange nicht auf Lese eingestellt, doch die Natur kennt keine Pause. Während der Herbstprobe am 10. und 11.  September konnten dann einige Weinfreunde das Keltern der Trauben „live“ erleben. Dabei begann die Ernte 2011 nicht nur sehr früh, sondern sollte auch besonders schwierig werden. Der Fäulnisbefall der Trauben erforderte eine selektive Handlese. Diese war zwingend notwendig und mit dem Aussortieren der unbrauchbaren Trauben mussten wir außergewöhnlich hohe Mengenverluste akzeptieren. Eigentlich hatten wir, nach zwei schwachen Ernten 2009 und 2010, mit einer normalen Erntemenge gerechnet… Die alte Weisheit, dass zum Ende auch noch das Glas umfallen kann, hier wurde sie Realität.  In dieser fast ausweglosen Situation sorgte der Wetterbericht vom 12. September für Entspannung. Verlässlich versprach die Prognose einen bilderbuchmäßigen Altweibersommer. Richtungswechsel, 180 Grad! Jetzt hatten die vorselektierten Weinberge Zeit richtig reif zu werden, jetzt hieß die Parole: wenn schon eine kleine Ernte, dann aber bitte richtig gut. Es klappte, denn das Jahr 2011 hatte eine weitere Überraschung parat: fast keinen Regen mehr bis Dato! Am Ende, Resümee: Riesling bis 110`Oe und Burgunder bis 117`Oechsle. Der 2011er wieder einmal ein Ausnahmejahrgang und in bester Gesellschaft mit dem berühmten „Kometenjahrgang 1811“ und einem der besten Jahrgänge des vergangenen Jahrhunderts dem „1911er“! Ob Gott „Jocus“ da einen Stein bei „Bacchus“ im Brett hat? Wir Mainzer sind gespannt!

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Welcher Sommer?

Unterschiedliche Reife an einem RebstockWas die Aussage “der Sommer ist da” im letzten Beitrag angeht, waren wir wohl ein wenig zu euphorisch. Aber hinterher sind immer alle schlauer. Nach den beiden viel zu trockenen Monaten April und Mai, nach dem Frost und nach einer sehr frühen Blüte wurden wir “über Sommer” reichlich mit Wasser gesegnet. Damit der 2011er seine Vorschusslorbeeren bei der nächsten Jungweinprobe im April 2012 im Glas zeigen kann, benötigen wir unbedingt einen trockenen und (sorry) kühlen September. Welche Auswirkungen der Frost auf die Trauben hatte, läßt sich am besten mit einem Foto beim Rotwein zeigen. Rebtriebe die nicht erfroren sind, tragen normal entwickelte und zu diesem Zeitpunkt rot durchgefäbte Trauben. Alle Triebe welche der Rebstock nach dem 5. Mai neu bilden musste, tragen Trauben die in der Entwicklung etwa 4 Wochen zurück sind. Das ist für uns gleichbedeutend mit doppelter Arbeit, denn die Lese dieser Weinberge muss nach Reife getrennt erfolgen. Aber darüber mehr im Herbst…

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